Bienenschwarm im Kreis Viersen entdeckt?
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Ein Bienenschwarm ist ein beeindruckendes Naturschauspiel und die natürlichste Form der Fortpflanzung der Bienen. Doch in unserer modernen Kulturlandschaft überlebt ohne Hilfe nur etwa jeder fünfte Bienenschwarm die nächsten Monate. Ideologische Vorstellungen, die auf eine natürliche Selbstregulation setzen, sind ein gefährlicher Trugschluss. Ohne gezielte Betreuung durch erfahrene Imker sterben die meisten Schwärme innerhalb kürzester Zeit – und werden dadurch sogar zur Gefahr für die übrige Bienenpopulation.

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Warum Honigbienen auf Imker angewiesen sind

Die Honigbiene ist kein Nutztier. Sie ist ein faszinierendes, aber zugleich sehr empfindliches Wildtier, dessen Eigenschaften sich der Mensch in vielfältiger Art und Weise zu Nutze macht. Ohne die fachkundige Betreuung durch Imker sind Bienenvölker heute kaum überlebensfähig. Der Hauptgrund dafür ist die Varroamilbe – ein eingeschleppter Parasit, der sich in der Brut vermehrt und ganze Völker massiv schwächt. Ohne gezielte Maßnahmen zur Eindämmung dieser Milbe bricht ein Bienenvolk in der Regel innerhalb von zwei Jahren zusammen.

Doch nicht nur Parasiten bedrohen die Honigbienen: Pestizide in der Landwirtschaft, Nahrungsmangel durch Monokulturen und der Verlust von Lebensräumen setzen ihnen zusätzlich zu. Auch extreme Wetterereignisse infolge des Klimawandels bringen Völker ohne Betreuung schnell an ihre Belastungsgrenze.

Bricht ein Schwarm krankheitsbedingt zusammen, können sich auch Krankheiten wie die Amerikanische Faulbrut leichter ausbreiten und stellen eine massive Bedrohung für die Bienenbestand dar. Ein einziger unbehandelter Schwarm kann so zum Ausgangspunkt einer regionalen Epidemie werden, die zahlreiche Bienenvölker bedroht.

Imker überwachen die Gesundheit der Bienenvölker, schützen sie vor Krankheiten und Schädlingen, sorgen für eine ausgewogene Ernährung und unterstützen sie bei der Überwinterung. Ohne diese regelmäßige Pflege fehlt den Honigbienen die Chance, sich an die verändernden Umweltbedingungen rechtzeitig anzupassen. Wildlebende Honigbienen sind deshalb in Mitteleuropa nahezu ausgestorben. Nur durch verantwortungsvolle Imkerei können wir den Fortbestand der Honigbienen sichern – und damit auch die Bestäubung vieler Pflanzen, die für unsere Ernährung unverzichtbar sind.

In einigen Teilen Deutschlands haben im vergangenen Jahr rund die Hälfte der imkerlich betreuten Bienenvölker den Winter nicht überlebt. Die Ursachen für diesen drastischen Rückgang sind vielfältig. Immer neue Herausforderungen ist die Honigbiene ausgesetzt und die Varroamilbe nicht der einzige Feind der Biene.

Unsere Kulturlandschaft zwingt uns (glücklicherweise) dazu, verstärkt Augenmerk auf die Vitalität der Honigbiene zu legen und diese in der Zucht zu fördern. Dies unterscheidet Imker vom Hobby-Imker (oder auch nur Bienenhalter). Während häufig nur Honigertrag, Sanftmut und Schwarmträgheit zu den obersten Vermehrungszielen gehören, beschäftigt sich die Zucht nun zusehens mit Vitalität und Hygieneverhalten und Varroa-Resistenz.

Erst durch kürzliche wissenschaftliche Erkenntnisse war es möglich, die Biologie der Varroamilbe sowie die Genetik der Honigbiene im Zusammenhang zu verstehen.

Wie dient nun ein Bienenschwarm dem Fortschritt in der Varroaresistenzzucht? Schwarmtriebige Völker zeigen oft ein intaktes Sozialverhalten und Vitalität – beides Eigenschaften, die auch mit einer besseren Abwehr gegen Parasiten wie die Varroa-Milbe einhergehen könnten. In resistenzorientierten Zuchtprogrammen werden Schwärme daher gezielt beobachtet und genutzt, um Merkmale wie hygienisches Verhalten, Brutpflege und VSH (Varroa Sensitive Hygiene) zu identifizieren und weiterzugeben. Weiterhin sind Schwärme wichtig, um diesen mögliche resistente Zuchtköniginnen zur Prüfung zuzusetzen, ohne den regulären imkerlichen Betrieb zu beeinflussen.

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